Social Media Kanäle beeinflussen das Kaufverhalten immer mehr. Hier nur auf Anzeigen zu setzen, bedeutet, ein enormes Potenzial ungenutzt zu lassen. Denn Social Commerce (= Social Shopping) ist für viele Marken bereits ein großes Thema. Die Netzwerke wie Instagram, Facebook und Pinterest machen es aktuell Unternehmen jeder Größe so leicht wie niemals zuvor, ihre Produkte direkt zu verkaufen. Möglich machen das Features wie der Instagram Shop. Lies hier, warum es sich für dich lohnen kann, verstärkt auf Social Selling zu setzen.
Social Commerce - den Dialog mit der Zielgruppe im Blick
Yahoo hat bereits im Jahr 2005 den Begriff Social Commerce eingeführt. Rund 55 % des E-Commerce-Umsatzes gehen mittlerweile in Deutschland auf Social Commerce zurück. Wenn du noch nicht auf den Zug aufgesprungen bist und noch auf die klassischen Maßnahmen im Online-Marketing zurückgreifst, ist es jetzt an der Zeit, den entscheidenden Schritt nach vorne zu machen. Mit Social Commerce erreichst du deine potenziellen Kunden jenseits der Suchmaschinenoptimierung und der klassischen Bannerwerbung.
Bislang fehlte im Online-Marketing der zwischenmenschliche Aspekt. Social Commerce schließt diese Lücke, denn in den Communitys in den sozialen Netzwerken können sich Interessierte, Fans, Kunden und solche, die es werden wollen, über eine Marke oder die Produkte austauschen, wie sie das beim Shoppingbummel in der Innenstadt tun würden. Im Social Commerce erfolgt die Promotion der eigenen Produkte oder des Shops durch Communitys, in denen Inhalte geteilt werden, die bei der Zielgruppe für Inspiration sorgen. Damit nutzt Social Commerce einen uralten Mechanismus, den die Evolution eingerichtet hat: Der Mensch ist ein Herdentier und schließt sich gerne Gruppen an, die mit seinen Interessen in Resonanz gehen und die ihm vertrauenswürdig erscheinen.
Während Werbung auffordernde Botschaften an potenzielle Kunden sendet, ist im Social Commerce der Dialog mit der Zielgruppe und der Community untereinander die Basis für den Erfolg. Dabei ist es wichtig, den Kunden nicht nur einfach ein Produkt vorzustellen. Social Commerce erzählt die Geschichten hinter dem Produkt, stellt das Unternehmen und die daran beteiligten Menschen vor oder zeigt Menschen, die dieses Produkt bereits effektiv nutzen. Professionell aufgebaut, sorgt Social Commerce für Sympathiepunkte und zieht damit neue Fans und Interessenten an. Ist der Dialog am Laufen und die Sensibilisierung erfolgt, würde klassische Bannerwerbung oder das Ausspielen von Anzeigen einsetzen, um die Community gezielt mit dem Produkt zu konfrontieren.
Social Shopping - die neue Dimension im Social Commerce
Social Commerce in den sozialen Medien erreicht nicht nur User, die gezielt nach einem Produkt suchen, verschiedene Angebote vergleichen und direkt mit einem Wunsch nach Austausch und Empfehlungen herantreten. Angesprochen werden auch Verbraucher, die einfach nur in dem Netzwerk stöbern. Besonders die Bildplattformen wie Instagram oder Pinterest spielen im Social Commerce eine entscheidende Rolle. User informieren sich auf Instagram, indem sie zu ihren Vorlieben Hashtags setzen und scrollen durch verschiedene Beiträge, die ihre Interessen abbilden. Sie suchen nach Inspirationen für neue Outfits, ihr Fitness-Training, ihre Ernährungsform inklusive der passenden Küchengeräte und Zutaten, möchten Deko-Ideen für ihr Zuhause aufspüren und neue Lifestyle-Produkte entdecken.
Bis vor einiger Zeit sah Social Shopping auf Instagram so aus, dass Unternehmen ihre Angebote mit Postings im Feed oder in den Stories platzierten. Wer das Produkt erwerben wollte oder weitere Informationen wollte, musste den Link zu einer externen Seite klicken. Dieser Schritt verlängert den Weg von der Inspiration zum tatsächlichen Kaufimpuls unnötig. Viele User, die ihre Zeit auf Instagram verbringen möchten, haben nicht unbedingt die Intention, das Netzwerk zu verlassen. Der Kauf wird auf später verschoben. Später bedeutet dann oft genug nie. Statt mit dem Call-to-action „Jetzt einkaufen“ bietet Social Shopping einen klaren Mehrwert durch das Plus an Bequemlichkeit. Denn Social Shopping ermöglicht es, direkt in einem Instagram Shop einzukaufen. Gleichzeitig bleibt der Grundgedanke des sozialen Austauschs im Social Commerce erhalten. Die User können mit anderen Nutzern weiter über das Produkt und die Leistungen des Unternehmens diskutieren.
Du sparst als Unternehmer durch Social Shopping ebenfalls jede Menge Zeit, da du direkt auf Kommentare der Nutzer reagieren kannst. Social Shopping bietet dir nicht nur die Möglichkeit, deinen Kundenservice zu optimieren. Konsequent umgesetzt, gewinnst du nicht Interessenten, sondern wirkliche Kunden. Während dein Online-Shop meist von Verbrauchern aufgesucht wird, die genau wissen, was sie wollen und nicht einfach zum Zeitvertreib kommen, sieht das auf Instagram & Co. anders aus. Hier erreichst du auch die Menschen, die ohne irgendeine Kaufabsicht einfach mal schauen möchten, was es neues gibt. Kommt der Wunsch auf, das Produkt unbedingt haben zu wollen, kann ganz einfach und ohne Umwege der Kauf direkt im Instagram Shop getätigt werden.
Social Shopping wird auf Instagram noch leichter
Seit 2020 ist Instagram konsequent den nächsten Schritt im Social Commerce gegangen. Mitauslöser war die Corona-Krise, die viele Unternehmen zwang, ihre Geschäfte stärker als zuvor ins Netz zu verlegen. Der Instagram Shop ist ein Feature von Facebook. Voraussetzung für die Nutzung ist ein Konto bei Facebook, das die meisten Unternehmen haben dürften. Wenn nicht, sollte es im Zuge der Neuorientierung Richtung mehr Social Selling zwingend angelegt werden. Außerdem wichtig: Um Instagram Shop nutzen zu können, muss das Konto der Kategorie Business oder Creator angehören. Das Hochladen der Produkte erfolgt über den Catalog Manager oder E-Commerce Partner wie Shopify oder Big Commerce.
Doch wie kommen die User zu dem Shop, der zu ihnen und ihren Interessen passt? Ab Mitte des Jahres ging der Instagram Shop Tab in die Testphase. Das neue Icon wird direkt neben Reels in der Hauptnavigationsleiste platziert. So haben es die User leichter, Trends und Marken bei Instagram Shop zu entdecken. Instagram selbst erstellt eine Auswahl von Produkten in den verschiedenen Kategorien. Wenn du mit deinen Produkten im Instagram Shop Tab vorgestellt werden möchten, heißt es, für dein Angebot jeweils konsequent die Shopping Tags zu vergeben und eine Zuordnung zu Instagram Collections zu machen. Influencer und User haben ebenfalls die Möglichkeit, Produkte für Instagram Shop zu markieren.
Der Instagram Shop wendet sich an Menschen in ganz unterschiedlichen Phasen der Customer Journey. Eine hochwertige Präsentation der Produkte, die zur Ästhetik der Marke passen, korrekte Produktbeschreibungen und Preise freuen nicht nur den Instagram Algorithmus. Auch der Kunde kann auf diese Weise mehr Vertrauen zur Marke aufbauen. Ist die Kaufentscheidung gefallen, ist der direkte Einkauf auf Instagram möglich. Eine große Rolle werden in Zukunft Videos im Social Shopping spielen. Lag der Fokus bei Instagram bisher auf Fotos, verschiebt sich der Schwerpunkt immer mehr in Richtung Videos-schließlich verzeichnet die Konkurrenz TikTok, spezialisiert auf Videos, schon 800 Millionen Nutzer. Mit Videos werden die Produkte im Social Commerce noch lebendiger.
Warum du auf Social Shopping mit dem Instagram Shop setzen solltest
Das Social Network Instagram hat weltweit im Monat mehr als eine Milliarde aktive User. In Deutschland sind es rund 9 Millionen pro Tag, wobei die meisten Nutzer zwischen 20 und 30 Jahre alt sind und somit eine sehr kauffreudige Zielgruppe darstellen. Ein wichtiger Aspekt im Hinblick auf deine unternehmerische Zukunft und die Entwicklung deiner eigenen Marke. Denn diese enorme Reichweite ist nicht nur für die Branchengiganten relevant, sondern auch für kleinere Unternehmen. Der Instagram Shop als Vertriebskanal erlaubt es sogar, Produkte zu verkaufen, ohne einen eigenen Online-Shop zu besitzen. Die Einrichtung vermeidet Reibungsverluste im Kaufprozess – ein Fingertipp genügt zum Kauf und wer sich noch nicht ganz sicher ist, kann das Produkt speichern und später darauf zurückkommen.
Quelle: Instagram, 2020
Doch nicht nur der Instagram Shop öffnet dir viele Vorteile in dem Netzwerk. Instagram ist aufgrund der Möglichkeit des Influencer Marketings interessant. Auf diese Weise findet Social Commerce nicht nur auf deinem eigenen Profil und bei Instagram statt, sondern die Produkte können auch auf den Accounts der jeweiligen Influencer beworben werden. Damit erhöht sich automatisch die Reichweite. Denn Influencer gehören sozusagen zum Repertoire auf Instagram. Kooperationen und spezielle Kampagnen erhöhen nicht nur das positive Image einer Marke, sondern sind auch dem Instagram Shop förderlich. Eine weitere Methode, die Social Selling ergänzen kann, sind Werbeanzeigen auf Instagram – hier lassen sich die Social Ads individuell und passgenau für die Zielgruppe schalten und werden in Story und im Feed angezeigt. Direct Messages erlauben es, Kundenservice auf Instagram sofort und ohne lange Wartezeiten für den Kunden zu realisieren.
Alternativen und Ergänzungen zum Instagram Shop
Auch auf anderen Netzwerken ist Social Commerce schon lange kein Fremdwort mehr. Der Direktverkauf auf Facebook und natürlich Instagram ist über einen integrierten Checkout möglich. Im Catalog Manager werden Produkte von Facebook und Instagram gemeinsam verwaltet. Unterstützt werden auf Facebook verschiedene Shopsysteme wie Shopify, Feedonomics oder Big Commerce sowie einige Anbieterlösungen aus den USA. Denn dort ist Facebook Shops schon für alle Kunden freigeschaltet. Seit Mai wird das Feature auch einigen Händlern in Deutschland angeboten, die das alte Shopsystem auf Facebook genutzt haben. Das neue System ermöglicht es, eingehende Bestellungen ohne Partnersystem zu bearbeiten und zu verwalten – inklusive komplette Transaktion und eventueller Rücknahme. Zur Zahlungsabwicklung werden ein integrierter Checkout und Facebook Pay genutzt. Eingehende Bestellungen können außerdem direkt in das eigene Shopsystem integriert werden. Die Kaufabwicklung ist auch über eine Weiterleitung in den Online-Shop des Händlers oder sogar über eine Direktnachricht möglich. Der Kunde sendet dann von der Artikelseite eine Nachricht. Wie Instagram Shop ist die Einrichtung von Facebook Shopping kostenlos.
Pinterest kooperiert mit Shopify. Social Shopping funktioniert hier über die direkte Anbindung der App an den eigenen Online-Shop. Ohne weiteren Aufwand können Produkte und Shopping Ads in das Netzwerk eingebunden werden. Der Shop Tag wird direkt auf die Seite eingebunden, im Profil gibt es einen zusätzlichen Shop Tag. Ist eine Pinnwand shoppingfähig, bekommt der User den Pin Shoppen angezeigt. Daneben steht eine Option zur Verfügung, um weitere Produkt Pins zu durchsuchen. Pinterest ist vor allem in den Bereichen Wohnen, Mode und Beauty interessant für Social Shopping – immerhin sind in dem Netzwerk rund 370 Millionen User unterwegs.
Fazit zum Social Commerce
Händler, die im Social Commerce weiter ihre Fühler ausstrecken wollen, haben durch Social Selling und Features wie Instagram Shop die Möglichkeit, mehr Reichweite zu erzielen und neue Kundengruppen zu erschließen. Schon jetzt zeigt sich, dass Social Shopping nicht einfach nur ein Trend ist, sondern das reale Leben virtuell hervorragend abbildet: Wird online geshoppt, spielen Dialog und Empfehlung eine immer größere Rolle. Damit Start oder Ausbau im Social Commerce passgenau ablaufen, empfiehlt sich die Zusammenarbeit mit Social Media Profis, um deine digitalen Potenziale als Unternehmer vollständig auszuschöpfen.
Unsere Lesetipps - Jetzt klicken und lesen!
- Page Experience Optimierung für maximale SEO Erfolge
- 5 entscheidende Schritte zur Conversion-Rate-Optimierung
- 7 Erfolgsstrategien für Ihre perfekte Landingpage